Abschied aus Berlin: Eunida Kinganga über ihr Jahr als Freiwillige in Deutschland

Abschied aus Berlin: Eunida Kinganga über ihr Jahr als Freiwillige in Deutschland

Abschied aus Berlin: Eunida Kinganga über ihr Jahr als Freiwillige in Deutschland

# AG Partnerschaft Tansania

Abschied aus Berlin: Eunida Kinganga über ihr Jahr als Freiwillige in Deutschland

Ein Jahr lang war Eunida Kinganga aus Iringa in Tansania mit dem Weltwärts-Programm des Berliner Missionswerks in Berlin. Als Freiwillige in der Kindertagesstätte der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche tauschte die Journalistin das Kinderprogramm beim Radio gegen spannende Erfahrungen in puncto Erziehung. Hier schreibt sie zum Abschied über ihr Jahr in Deutschland.

Vor einem Jahr habe ich Tansania verlassen – zum ersten Mal in meinem Leben. Ich war aufgeregt und auch überwältigt von dem, was mich erwarten würde. Und ich hatte viele Fragen, wie dieses neue Leben für ein Jahr in Berlin wohl aussehen würde. In meiner Heimatstadt Iringa habe ich in den vergangenen drei Jahren als Journalistin bei Radio Furaha gearbeitet, einem kirchlichen Sender. Neben den Sportsendungen (ich bin Fußball-verrückt!) kümmere ich mich dort um das Kinderprogramm. Ich mag Kinder sehr und hatte mich auch deshalb für das Weltwärts-Freiwilligenprogramm und die Arbeit in einer Kita beworben.

Als ich im April 2023 in Berlin landete, war ich zwar da, aber nicht mein Koffer. Er war beim schnellen Umsteigen in Istanbul geblieben. Die Leute aus der AG Partnerschaft mit Tansania durchforsteten ihre Schränke nach passenden Sachen für mich – so hatte ich erst mal etwas zum Anziehen, denn es war noch richtig kalt in Deutschland! Nach einer Woche war ich dann auch gedanklich angekommen. Meine Mitbewohner im Wohnheim, meine Kolleginnen in der Kita und viele nette Menschen aus der AG Partnerschaft hatten daran einen großen Anteil.

Erfahrungen mit Kindern habe ich beim Radio natürlich schon gemacht, aber in einer Kita zu arbeiten war neu für mich. Die Kinder sind sehr lieb mit mir umgegangen, was mir sehr geholfen und mich motiviert hat. Mich acht Stunden jeden Tag um sie zu kümmern, mit ihnen zu spielen und zu singen hat mir auch geholfen, nicht ständig an meine Freunde und die Familie zu Hause in Tansania zu denken. Sich an ein neues Leben zu gewöhnen ist oft nicht einfach, und das war es auch für mich nicht. Die Kälte, das ungewohnte Essen und die deutsche Sprache waren große Herausforderungen. Auch neue Freunde zu finden ist hier nicht so leicht wie in Tansania. Mittlerweile fühle ich mich aber als Teil der Gesellschaft.

Kinderrechte spielen in Deutschland eine große Rolle. Auch ihre Privatsphäre wird respektiert. Wie sie hier zu unabhängigen, selbstbewussten Menschen erzogen und aufs Leben vorbereitet werden, war für mich die nachhaltigste Erfahrung. Ich freue mich sehr, dieses Wissen mit zurück nach Tansania zu nehmen.

Ende April fliege ich zurück nach Hause und ja, ich zähle schon die Tage. Für die Zukunft habe ich viele Pläne: Was ich in meinem Jahr hier in Berlin gelernt habe, wird mir ganz sicher helfen, das Kinderprogramm bei Radio Furaha weiterzuentwickeln. Ich danke dem Berliner Missionswerk, meinen Kollegen in der Kita der KWG, der AG Partnerschaft mit Tansania und jedem, der mein Jahr hier zu einem echten Segen gemacht hat. Ihr werdet immer einen Platz in meinem Herzen haben!

Eunida Kinganga

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